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born 1959
Seit 1985 arbeitet Dirk Marwedel
im Bereich der Improvisierten Musik und angrenzender musikalischer Konzepte
sowie in interdisziplinären
Projekten mit Performance, Klanginstallation, Film, Tanz, Theater, Skulptur
und Malerei. Im kontinuierlichen Zusammenspiel mit verschiedenen Gruppen
wie auch solistisch hat er Tonbildungstechniken und Präparationen entwickelt,
mit denen er die Grenzen gewohnter Begriffe vom Klangspektrum des Saxophons
mit Leichtigkeit überschreitet
und Hörgewohnheiten irritiert. Der permanente Prozess der Material-
und Klang-erweiterung kann dabei auch ganz über das Ausgangsinstrument
hinaus zum Spiel auf Schläuchen, Ballonen, mit Wasser oder anderen Klangkörpern
führen. Mit der Arbeit auf Schieferplatten ( >TonSchiefer< ) und
der Bespielung von Skulpturen des Bildhauerpaares Livia Kubach und Michael
Kropp erforscht und entfaltet der auch als Steinbildhauer ausgebildete
Dirk Marwedel klangliche Qualitäten des Materials Stein.
Solistisch
richtet Dirk Marwedel besondere Aufmerksamkeit
auf dynamische und strukturelle Bewegung. Dichte monolithische Klangströme
können
dabei kontrastieren mit feinen Geweben, die bis auf nur noch Ahnbares
reduziert sind, Sequenzen klassischer Tonbildung sich ergänzen mit grotesken
oder fragilen, stillen, spröden oder berstend überquellenden Gestalten
jenseits des chromatisch temperierten Tonraums. Die Grenzen und Bedeutungen
von Ton, Klang und Geräusch geraten in Bewegung, können sich berühren,
durchmischen und wieder unterscheiden. Stille wird spürbar als grundlegendes
Element musikalischen Erlebens.
Zentrale Themen im Bereich
Performance (beispielsweise bei der Klang-Video-Performance > no
change changing <) sind die Unvermeidbarkeit und Unumkehrbarkeit von Bewegung
und Entwicklung. Mit konzentriertem akustischem und visuellem Material
werden Prozesse, die sich fragmentiert in den Phänomenen Wiederholung
und Veränderung,
Erinnerung und Gegenwart betrachten lassen, im Licht ihres unaufhörlichen Übergehens
ineinander wahrnehmbar. Noch unmittelbarer als in rein konzertanten Aufführungen
geht es hier immer wieder um das Irritieren und Befragen festgelegter,
automatisierter Grenzziehungen und Deutungen und das Öffnen unerwarteter
Wahrnehmungsweisen. Neuere Arbeiten wie die >begegnungsfelder<, die >Hofbilder< und
das Projekt >Lebende Skulptur< befassen sich daher auch unabhängig
von klanglich-musikalischer Gestaltung mit dem Mittelpunkt des Wahrnehmens,
dem wahrnehmenden und der Wahrnehmung sich preisgebenden Menschen selbst,
mit seinen Weisen, dem Vertrauten, dem Fremden, sich selbst zu begegnen.
Dirk
Marwedel ist in Europa und Kanada aufgetreten. Er lebt in Wiesbaden
und ist dort Mitbegründer und
-veranstalter des HumaNoise congress – Tage Improvisierter Musik.
Aktuelle konzertante Besetzungen:
WIE?! Wiesbadener Improvisations
Ensemble (mit Ulrich Phillipp – b,
electr., Wolfgang Schliemann – perc.)
SALPINX (mit Sue Schlotte – cello, Christina Troeger – v)
Ensemble 2INCQ (Tentett – Improvisation)
Charlotte Hug (viola, electr.) – Dirk Marwedel (Improvisation und Performance-Konzepte)
Beins / Marwedel / Vorfeld (mit Burkhard Beins und Michael Vorfeld – perc.)
SYNCS :: (mit Martin Speicher – as, ebss, cl, bcl)
XTRAX – akustische Reanimationen (MiniDisc und Computer, mit Ulrich
Phillipp)
DOMINO – Orchestra (Ltg. Markus Eichenberger)
Solo
Konzerte, Projekte u. a.:
1987 Phänomenaler Bezirk – mixed arts
performance; Wiesbaden
1989 Stadtraumbespielungen; Wiesbaden (mit WIE?!)
1990 Experimentelle Musik – Festival; München
1991 2. Medienkunstfestival Tübingen, Tanz-Musik-Theater
1992 Het Apollohuis; Eindhoven
Stichting Logos; Gent
1. Festival Frei Improvisierter Musik; Berlin
102; Grenoble
1993 Moods; Zürich (mit Hans Anliker und Markus Eichenberger)
22. New Jazz Festival Moers (mit The Waste Watchers)
Theaterhaus Frankfurt, Musik zum Tanztheater „Flanetarium“ (mit
Wolfgang Schliemann)
real time music meeting; Hamburg
Café im Kunsthaus Wiesbaden, Konzertantes Frühstück (mit WIE?!)
Canaille & friends – Festival; Frankfurt
1994 HinterHaus; Wiesbaden, Trio EsSS – Sopraninosaxophontrio (mit Markus
Zaja und Roger Hanschel)
off concepts 5; Stuttgart
5. Cottbusser Tanztage, Tanz-Musik-Skulptur
Jazz House Kopenhagen
Young Improvisors – Festival; Den Haag
1995 musique action – 12. Festival des musiques actuelles; Vandoeuvre-les-Nancy
Tage für Tanztheater und Neue Musik Gießen (mit Fine Kwiatkowski – Tanz,
Schang Hutter – Skulptur, Malerei und WIE?!)
Kaskadenkondensator; Basel
Kulturhaus Peter Edel; Berlin (mit Ensemble 2INCQ)
1996 Produzentengalerie Wiesbaden, „Ping Pong“ und „Plateau
SonAct“, Musiktheater (mit Ulrich Böttcher bzw. Ulrich Phillipp,
Uwe Buhrdorf und Klaus Huhle)
Bauhaus; Dessau (mit Fine Kwiatkowski und Ensemble 2INCQ)
13. Festival Musiques Actuelles Victoriaville
MeX; Dortmund
1997 ArtFilmActs – Festival für Experimentalfilm und Musik; Wiesbaden
naTo; Leipzig
Loft Music; Kassel
1998 GalerieGarten; Darmstadt, Klangvernetzung
Kunsthaus Wiesbaden, „Duo im entfernteren Sinne“ (mit Ulrich Phillipp)
Western Civilisation; London
Gregson Center; Lancaster
Kunsthaus Wiesbaden, „ – v e r – z e r – e n t – ‘‘ – kommunizierende
Materialprozesse, einwöchige Licht-, Klang-,
Materialinstallation im Wandel (mit Andrea Sand und Rüdiger Steiner)
darK. – Halle; Mainz, „Elevenator“ – Klanginszenierung
(von und mit Savier Klaro)
1999 Markuskirche Hannover (Solo und mit Ensemble Sondarc – Kontrabaßsextett)
Innenstadt Wiesbaden, „Wiesbaden er-hören“ – dreistündiger,
inszenierter Klangspaziergang mit 220 Schülern
(mit Lena Dietze)
Rathaus, Kunsthaus und 9 öffentliche Plätze in Wiesbaden, „Hör – Feld – Forschung
I-II-III“ – mehrstufiges
Umweltakustik-Projekt (mit Ulrich Böttcher, Ulrich Phillipp und Wolfgang
Schliemann)
Landesmuseum Mainz, „Besucherfrequenz“ – Klanginstallation
Schlachthof Wiesbaden, „Super Collider“ – Audio Art-Nacht,
Abschlußprojekt der „StadtStimmen Wiesbaden“
(mit Rupert Huber, Robin Rimbaud, Ulrich Böttcher, Ulrich Phillipp und
Wolfgang Schliemann)
2000 WIM Zürich und Bern (mit Ensemble 2INCQ)
2. Herrnhaager Künstlersymposion (mit SALPINX)
Schloß Freudenberg; Wiesbaden, Solo im verdunkelten Raum
Kunsthaus Wiesbaden, „OB:ACHT“ – Video-, Licht-, Klang-, Koch-Performance
(mit Gruppe Acht)
2001 Landesmuseum Darmstadt, Improvisation im Block Beuys (mit Charlotte Hug)
Akademie für Tonkunst; Darmstadt (mit DOMINO – Orchestra)
MOMENTE 2001 – Tage Improvisierter Musik; Hannover (mit Burkhard Beins
und Michael Vorfeld)
Villa Clementine; Wiesbaden, „Extrakte. Eine akustische Reanimation“ – MD-Live-Remix
eines Symposions (mit Ulrich Phillipp)
WIM Zürich und Bern (mit Charlotte Hug und Christian Wolfarth)
2002 FilmBühne Caligari; Wiesbaden, „n o c h a n g e c h a n g i
n g“ , Klang-Video-Performance (mit Charlotte Hug)
Deutsch-Amerikanisches Institut; Heidelberg (mit WIE?!)
EAM Kassel, Finissage von sechs Bildhauern der Bronzegießerei IMMART,
(Solo)
ENERGIEAUSTAUSCH – 3-stündiges Relay; Hannover-Eldagsen (mit Claus
van Bebber, Burkhard Beins,
Wolfgang Brodsky, Gunda Gottschalk, Paul Hubweber, Charlotte Hug, Helmut Lemke,
Jürgen Morgenstern, Birgit Ulher, Michael Vorfeld, Hainer Wörmann)
Akademie der Künste Berlin, „Vestige Vertical plus“ (Lothar
Fiedler, Michael Vorfeld, Michael Walz plus Guido Hübner und D.M.)
2003 cuba; Münster (mit SALPINX)
Jazz-Institut Darmstadt, (mit Burkhard Beins und Michael Vorfeld)
Radiosendung „PausenRauschen“
Galerie Winter; Wiesbaden, Bespielung von Steinskulpturen von Livia Kubach
und Michael Kropp
Salon 5ième; Wiesbaden, Solokonzert und Ausstellung der Fotoserie „Hofprozeß“
VULKAN:Galerie; Mainz, „begegnungsfeld I“ , belebte Installation
zur Ermöglichung unerwarteter Begegnung
Le Crime; Lille (mit Michael Vorfeld)
Club der polnischen Versager; Berlin (mit B. Beins und M. Vorfeld)
Badischer Kunstverein; Karlsruhe (mit B. Beins und M. Vorfeld)
Kunsthaus Wiesbaden, „n o c h a n g e c h a n g i n g“ , Klang-Video-Performance
(mit Charlotte Hug)
weitere Zusammenarbeiten mit:
Alexander Frangenheim – db; Philippe
Micol – cl, bcl, ss; Erhard
Hirt – el-g; Paul Hubweber – tb;
Frank Rühl – el-g; Alfred Zimmerlin – cello; Thomas Lehn – syn;
Dorothea Schürch – voc;
Helmut Bieler-Wendt – v; Birgit Ulher – tr; Annemarie Roelofs – tb,
v; Christoph Korn – el-g;
John Butcher – ss, ts; Georg Wolf – db; Marianne Schuppe – voc;
Carl Ludwig Hübsch – tuba, dr;
Martin Speicher – ebss, as, cl, bcl; John Jasnoch – el-g, mand;
Claudia Ulla Binder – p; Rajesh Mehta – tr;
Jörg Fischer – perc; Peter Wießenthaner – fl; Hans
Tammen – el-g; Mark Wastell – cello; Phil Durrant – v;
John Russell – g; Peter Kowald – db; Rhodri Davies – harp;
Phil Minton – voc; Annette Krebs – el-g;
Roger Turner – perc; Franz Hautzinger – tr; Michael Renkel – g;
Tonträger:
WIE?! Wiesbadener Improvisations Ensemble: > 1991 <
HUMANOISE `congress ´
The Waste Watchers: Music of the Land of Milk & Honey
Dirk Marwedel: Improvisationen über die Trichter-Skala
HumaNoise 7/8/9
DOMINO ORCHESTRA
Beins / Marwedel / Vorfeld: Misiiki
D. M. bespielt Skulpturen von KUBACH & KROPP
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