Energariums // Jeff Gburek 1. Energarium I 7:17 Total time 59:52 |
Der Gitarrist JEFF GBUREK, Jahrgang 1963, verbindet in seiner Kunst übliche mit unüblichen Spieltechniken und mischt dabei improvisatorische Flexibilität mit elektronischen Sounds und Fieldrecordings zu einer Musique concrète, die er in Projekten realisiert wie Djalma Primordial Science mit der Butohtänzerin Ephia oder dem Berliner Trio ZYGOMA (w/Michael Vorfeld & Michael Walz). Zu seinen Improvisationserfahrungen gehören Begegnungen mit Kyle Bruckman, Conny Bauer und Keith Rowe. Seine 10 Improvisations for Shortwave Radio wurden, neben Radio Art von John Duncan und Steve Roden, auf dem Nonsequitur Foundation's AetherFest 2003 aufgeführt. Die Solo-CD Energariums (Berslton 10301126) zeigt nun eine Zwischensumme dieser Ästhetik aus atmosphärischen und handgesteuerten Noises. Gburek lässt dabei die Geräuschwelt ihre ‚elektrostatischen Muskeln‘ spielen. Die Klänge steigen bei ‚Energium I & II‘ auf wie Rauch von einer Zigarette, folgen den chaotischen Regeln von Strömungen, Strudeln und Wolkenformationen. Danach kommt ‚Oum |
Kas‘r, Mother of All Ports‘ wie ein Schock. Als ob jemand eine falsche Tür geöffnet hätte, zerren schaurige Schreie an den Nerven, durchsetzt mit krätzigen Gitarrenriffs und stechenden Elektrowellen. Bei ‚Vitrines‘ scheint Gburek seine Tableguitar in Hans-Tammen‘scher Manier mit Ventilatoren und Tonabnehmern zu traktieren, sehr reduktionistisch und mit immer wieder aufreißenden stummen Löchern, aber auch mit aufflackernden Blink- und Schnarrklängen. Nach dem minimalistischen Zwischenspiel ‚Detail‘ folgt die rein handishe ‚Improvisation I - III‘, die die diskanten und extremen Facetten gitarristischer Klangvielfalt aufblättert, wobei Gburek mit stupender Spieltechnik so verblüffende Effekte erzielt, als ob er quasi rückwärts spielt. Diese gut 16 Minuten würden ausreichen, um Energariums unter die Klassiker der E-Gitarrenliteratur einzureihen. Aber dann folgt noch die spanisch angehauchte Tour de force ‚Afghanopsis‘, um das poetischen Höhepünktchen auf das i dieser faszinierenden Einspielung zu setzen. Rigobert Dittmann, Bad Alchemy 46 |
Gaz-Eta 30 Kwiecien 2005 |
Jeff Gburek ist vor allem in Sachen elektronisch verfremdete Antigitarre unterwegs. Es scheint, als ließe er
konventionelle Gitarrenphrasen erst zu, wenn sie als gleichberechtigte Teile in einem oft anorganischen elektronischen
Kontext erscheinen. My Way 60 |